30 November 2025
Wie feiert man Weihnachten in Frankreich?

Dreikönigstag und galette des rois
Mit dem Jahreswechsel endet die festliche Sequenz noch nicht abrupt. Der Dreikönigstag, Épiphanie, bringt eine süße Fortsetzung: Die Galette des Rois liegt mit ihrem buttrigen Duft in vielen Bäckereien bereit, und wer das im Teig versteckte Stück findet, bekommt für einen Moment den königlichen Glanz. In Frankreich verschieben manche Familien das Essen auf den ersten Sonntag des Jahres, sodass die Geselligkeit sanft in den Alltag zurückgleitet. Die Galette erzählt so auf schlichte Weise von alter Symbolik und neuer Plauderei am Küchentisch.
Adventszeit und musikalische Stimmung
Die Wochen vor Weihnachten sind geprägt von kleinen akustischen und olfaktorischen Momenten: Chöre, die in Kirchen und Kulturzentren singen, der Duft von Orangen und Zimt, der aus geöffneten Türen weht, und das leise Klingen von Glöckchen auf den Weihnachtsmärkten. In vielen Orten füllt Chor- und Konzertangebot den Abend, und manchenorts werden lokale Lieder und traditionelle Gesänge gepflegt. Wer Glück hat, trifft auf einen Gemeindechor, der alte Weihnachtslieder im Kerzenschein vorträgt.
Kinder, Jugend und moderne Bräuche
Père Noël bleibt die vertraute Figur für Geschenke und Wünsche; zugleich hat die digitale Weihnachtspost Einzug gehalten. Jugendliche erleben die Feiertage zunehmend als Mischung aus traditionellen Treffen und modernen Treffen mit Freunden in städtischen Cafés oder bei spätabendlichen Réveillons. Adventskalender mit 24 Türchen sind nach wie vor beliebt und bringen den Alltag mit kleinen Freuden zum Leuchten.
Kulturvergleich: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Wie in vielen Teilen Europas sind Mitternachtsmesse und geschmückter Baum Elemente, die verbinden. Im Vergleich zu nordischen Traditionen legt Frankreich mehr Gewicht auf das üppige Festmahl am späten Abend und auf regionales Gebäck. Besonders auffällig ist die Santons-Kunst in der Provence, die eine sehr lokale, handwerkliche Verbindung zur Krippe schafft und so eine warme, greifbare Form von Gemeinschaft transportiert.
Visuelle Elemente und dekorative Schwerpunkte
- Krippenfiguren, die Alltag und Heilige vereinen
- Lichterketten, die Fenster und Plätze in warmes Licht tauchen
- Festlich gedeckte Tische mit Leinenservietten und Kerzen
- Regionale Motive: Santons in der Provence, traditionelle Ornamente im Elsass
Kleidung und Atmosphäre
Wenn Sie einen Markt besuchen oder zum Réveillon eingeladen sind, lohnt es sich, an die Sinnlichkeit zu denken: Die Wärme von Strick, das weiche Gefühl von Wolle und die visuelle Freude eines passenden Motivs gelten als kleine Gesten der Zugehörigkeit. Zu einem langen Abendessen mit Meeresfrüchten und Bûche de Noël passt etwa ein dezenter Weihnachtspullover, der Gemütlichkeit ausstrahlt, ohne die festliche Stimmung zu dominieren.
Häufig gestellte Fragen
Wann feiern die Franzosen Weihnachten — am 24. oder 25. Dezember?
Formell gehören beide Tage zum Fest: Der 24. Abend ist oft der Zeitpunkt für religiöse Feiern und das Réveillon, der 25. ist der eigentliche Feiertag für das Familienessen und das Ausruhen am Tag danach.
Was ist ein Réveillon und wie lange dauert er typischerweise?
Réveillon ist das festliche Abendessen in der Nacht zum 25. Dezember; es kann von einigen Stunden bis tief in die Nacht dauern und besteht aus mehreren Gängen, Desserts und oft feinen Spirituosen zum Ausklang.
Welche Speisen gehören traditionell zu einem französischen Weihnachtsessen?
Typische Elemente sind Austern, Foie gras, Meeresfrüchte, gefüllter Truthahn oder Wild, eine Auswahl an Käse und als Abschluss die Bûche de Noël; regionale Unterschiede prägen das Menü stark.
Was sind Santons und wo sind sie besonders wichtig?
Santons sind kleine Krippenfiguren aus der Provence, die Dorfbewohner und Heilige darstellen und in Südfrankreich eine kulturell wichtige Rolle in der Weihnachtsdekoration spielen.
Warum gibt es in der Provence 13 Desserts und was bedeutet das?
Die 13 Desserts symbolisieren Christus und die zwölf Apostel; die Auswahl reicht von getrockneten Früchten über Nüsse bis zu regionalen Süßigkeiten und steht für Fülle und Gemeinschaft.
Wann werden Geschenke üblicherweise überreicht?
Hier gibt es regionale Unterschiede: In manchen Familien werden die Geschenke am Abend des 24. überreicht, in anderen am Morgen des 25.; Père Noël ist die zentrale Figur beim Schenken.
Gibt es Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Weihnachtsbräuchen in Frankreich?
Ja. Ländliche Gegenden behalten oft stärkere kirchliche Rituale und lokale Handwerksformen bei, während Städte größere Weihnachtsmärkte, gehobene Gastronomie und spätere gesellschaftliche Veranstaltungen bieten.
Wie lange dauern Weihnachtsfeierlichkeiten in Frankreich?
Die wichtigsten Tage sind 24. und 25. Dezember. Viele Bräuche werden bis zum Dreikönigstag Anfang Januar fortgeführt.
Welche Rolle spielt die Kirche heute bei französischen Weihnachtsfeiern?
Die Kirche bleibt für religiöse Familien bedeutend, insbesondere durch die Mitternachtsmesse, doch viele Elemente sind heute eine Mischung aus religiösen und säkularen Traditionen.
Welche regionalen Besonderheiten sollte man beachten, wenn man Weihnachten in Frankreich erleben möchte?
Provence: Santons und 13 Desserts. Elsass: Weihnachtsmarkt- und Tannenbaumtradition. Küstenregionen: Meeresfrüchte im Réveillon. Städteregionen: gehobene Gastronomie und späte Festlichkeiten.
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